Ein zentraler Wert in unserer Arbeit und in unserer Betrachtung von Arbeit ist die Ganzheit. Wir sehen jeden einzelnen Menschen als Wesen an, das in einem Zusammenspiel aus Umwelt, Gesellschaft und Individualität existiert. Die Arbeit funktioniert nur, wenn alle Menschen, die Teil dieses Systems sind, sich als Teil des Ganzen verstehen. Dazu gehören die Mitarbeitenden und Kinder/Jugendlichen zu gleich. Zudem gilt es, sich bewusst zu machen, dass wir mit der Arbeit, die wir leisten, ebenfalls nur ein Teil eines größeren Ganzen sind. Aus dieser Haltung entwickelt sich Verbundenheit, Mitgefühl und der Wert der Gemeinschaft. Nur zusammen lässt sich Großartiges bewirken. Erst wenn die Grenzen unternehmerischen Egoismus überschritten werden, entsteht ganzheitliches Wachsen.
Mit Blick auf das Individuum leben wir in unserer Organisation Werte der Authentizität, Echtheit und Diversität. Wir erleben unsere Stärken, weil es Schwächen gibt. Wir erfahren Glück, weil wir Trauer kennen. Wir spüren Gemeinschaft, weil es Einsamkeit gibt. Nur allzu sehr sind wir jedoch darauf aus, das Angenehme haben zu wollen, ohne anzuerkennen, dass Angenehmes und Unangenehmes sich bedingen. Wir möchten als Träger eine Kultur schaffen, in der der Mensch mit all seinen Facetten sein darf. In dem das Zeigen von Schwächen als Stärke gesehen wird und in dem Wachstum durch Fehler entstehen darf.
Vertrauen stellt die Grundlage für ein Miteinander da, auf der Wachstum, Freude und Unterstützung wachsen können. In einer Zeit, die geprägt ist von starkem Wandel, Krisen und Veränderungen, entsteht zwangsläufig das Bedürfnis nach Kontrolle. Wir möchten als Organisation den Mitarbeitenden und Kindern/Jugendlichen einen Anker in bewegten Zeiten geben, in denen Vertrauen größer als Kontrolle geschrieben wird. Starke Kontrolle kann ein Gefühl von Misstrauen und Ablehnung im Gegenüber auslösen, wohingegen Vertrauen Mut und Verbundenheit fördert. Vertrauen in sich selbst, den KollegInnen und die Organisation ist die Basis unseres Handelns.
Sie sind die zwei Seiten einer Medaille. Es ist uns ein großes Anliegen, dass sich Menschen untereinander mit Offenheit, Neugierde und Wertschätzung begegnen. Die Kultivierung von Achtsamkeit ist die Grundlage dafür, dass wir uns dem Gegenüber mitfühlend öffnen können, ohne etwas im Gegenzug zu erwarten. Die Achtsamkeit lehrt uns, den Krisen und Herausforderungen mit Gelassenheit und Gleichmut zu begegnen. Uns nicht im Sog negativer Umstände zu verlieren und gleichzeitig die Kraft zum Handeln zu bewahren.
Das Bild, dass der Flügelschlag eines Schmetterlings im Regenwald einen Hurricane auslösen kann, trifft wohl am Besten zu, wenn wir über Verbundenheit sprechen. Jede unserer Handlungen und jede unserer ausbleibenden Handlungen hat eine Auswirkung. In dem Moment, wenn anderen Menschen Unrecht und Leid zuteil wird, sind wir selbst davon betroffen. Gleiches gilt für ein respektvolles und mitfühlendes Handeln. Wir möchten die Menschen spüren lassen, dass sie nicht alleine arbeiten, sondern Teil einer großen Familie sind, die über die Grenzen unserer Arbeit hinausgeht.
Wir stehen als Träger für Werte von Diversität, Vielfalt und Toleranz. Unabhängig von jeglichem sexuellen und kulturellen Hintergrund möchten wir unsere Mitarbeitenden ermutigen, so sein zu dürfen, wie sie sind. Das bedeutet nicht, dass alle Verhaltensweisen geduldet werden. Es bedeutet vielmehr, dass jeder Mensch in seiner Individualität akzeptiert wird. Jedes Lebewesen verdient es, mit Respekt und Wohlwollen behandelt zu werden. Wir sind zwar alle sehr verschieden, und doch sind wir in gewisser Weise auch sehr gleich.